E-Banking der Migros Bank: Suche dir doch eine andere Bank

Die Migrosbank hat ihr E-Banking-System von einer USB-Stick-Lösung auf eine Lösung, die zwei Geräte (Mobile, Tablet + PC) benötigt umgestellt. Doch wer nicht Windows (mindestens ab Windows 7 / Vista) oder MacOSX (10.7) benutzt, der muss sich wohl eine andere Bank suchen, deren E-Banking nicht von bestimmter Hard- oder Software abhängt.

Grundsatzentscheid? Nur Windows und Macintosh!

Es sei eine Grundsatzentscheid gewesen, Benutzer von anderen Systemen als Windows oder Mac, aussen vor zu lassen. Wobei Windows-Benutzer, die, ganz gemäss Microsofts Integrationsbemühungen, neben ihrem Windows 10 PC auch auf Windows Mobile setzen, ebenfalls im Regen stehen gelassen werden. Zur Zeit gibt es keine App für Windows Mobile ( oder Blackberry, Tizen, Firefox OS, usw.)

Warum das, fragt man sich? Warum bringt man es im Jahre 2015 nicht fertig, ein System zu entwickeln, das nicht auf eine bestimmte Software angewiesen ist? Und die Probleme fingen gleich schon an: So lief die App, die es zur Verifikation auf einem Mobilgerät benötigt, erst einmal nicht unter Android 6. Das musste erst behoben werden. Da viele Updates automatisch geschehen (OTA = on the air) und vor allem alle neuesten und dann kommenden Smartphones (z.B. Samsung Galaxy S6) auf Android 6  und dann höher laufen werden, könnten kommende Updates für einigen Ärger unter den Kunden sorgen.

Die Migros Bank wurde offensichtlich schlecht beraten: Im Jahr 2015 auf eine Technologie zu setzen, die proprietäre (eigene) Software fürs E-Banking voraus setzt, die nur auf zwei (wenn auch den weit verbreitesten) Plattformen läuft und die gleich noch einen namhaften Teil der Kunden ausschliesst, war ein grober Fehlentscheid. Ein ebenso grober Fehlentscheid war es, das E-Banking so zu kompliziert zu gestalten. Die Migros Bank wird Kunden verlieren. - Doch das wird dem CEO der Migros Bank wohl wenig anhaben. Der fährt lieber mit dem Ferrari durch die Gegend, als eine gescheite E-Banking-Strategie für die eigene Bank entwickeln zu lassen.

Im Google Playstore oder im iTunes Store (Apple) sind die Kommentare denn auch nicht unbedingt vertrauenserweckend. "Katastrophe Hände weg. E-banking sowieso mühsamst. App läuft nicht mehr mit Android 6. @Migrosbank: Wie lange dauert die Anpassung noch?" M.v.A vom 16.12.15 oder "Endlich Es Funktioniert nun auch mit Android 6.0 und man kann sogar einzahlungen Scannen wie mit der Postfinance App leider ist nachwievor das Manko das man 2 Geräte braucht da man hin und wieder eine Zahlung auf einem anderen Gerät signieren muss darum nur 3 Sterne". R.I."Die app meldet all 30 sek das sie die verbindung verloren hat." Schliesse mich dem Vorrednern an… schlechte App (Null Sterne!), sehr langsam und schmeisst mich ständig raus oder bekommt eine Fehlermeldung. Ich hoffe, liebe Migrosbank, ihr habt für diese E-Banking App nichts bezahlt."

Kein einfacher Zahlungsvorgang mehr?

Es kommt noch schlimmer: Man muss nun zwingend alle Zahlungen über ein zweites Gerät autorisieren. Es reicht also nicht mehr, sich einfach via Webbrowser einzuloggen. Nein, man muss nun erst auf dem einen Gerät die Zahlungen bereit stellen und dann mit dem anderen autorisieren. Man kann zwar Zahlungsempfänger als vertrauenswürdig markieren. Dann ist eine Bestätigung auf dem Zweitgerät nicht mehr nötig. Doch ist auch nur eine Zahlung dabei, die an einen noch unbekannten Empänger geht, muss das Zweitgerät benutzt werden.

Fazit: Bank gewechselt

Wir wechseln die Bank (Geschäft und Privat). Die Konten bei einer anderen Bank sind schon eröffnet. Es reicht nun mit dem Aufwand. Ansonsten sind wir zufrieden mit der Migros Bank. Wir haben und hatten immer eine sehr gute und freundliche Beratung. Aber was sie hier veranstaltet, muss man als Kunde nicht mit tragen.

Weitere Informationen dazu

siehe auch: M-IDentity: USB-Stick der Migros-Bank auf Fedora